Jeden Montagabend gehen derzeit im DGH die Lichter an, der Vorhang wird aufgezogen und die Proben beginnen. Während des Ernteballs der Haaler Feuerwehr am Samstag, 8.10.2022 hat das Stück "Der Blumentopf" seine Uraufführung. Wir sprachen mit Denise, der Autorin und Regisseurin des Theaterstücks.
Möchtest du die Uraufführung live erleben? Bis Sonntagmorgen, 2.10. gibt es noch Karten bei Bärbel.
Denise, wir kennen deine Kettensäge-Kunst. Wie kamst du darauf, ein Theaterstück zu schreiben?
Ich wollte das erst nicht, aber irgendwie schlich sich diese Idee immer wieder in meinen Kopf. Ich sah die handelnden Personen schon bildlich vor mir. Da konnte ich nicht anders.
Puh, ganz schön viel Arbeit, oder?
Ja, und ich weiß, dass ich im schlimmsten Fall die Motivation verliere. Deshalb habe ich Thies gebeten, mich zu unterstützen. Gemeinsam ziehen wir die Sache durch. Ich bin ihm für seine Unterstützung sehr dankbar.
Neuling und viel Theatererfahrung mischen sich diesmal.
Hast du so was schon mal gemacht?
Nein, ich musste erstmal auf Youtube nach Gebrauchsanleitungen zum Stücke-Schreiben suchen. Da ich nichts passendes gefunden habe, habe ich den Text letztlich so geschrieben, wie ich es mir vorgestellt habe: In Klammern, fett oder kursiv steht dabei, was der einzelne tun soll.
Worum geht's eigentlich in dem Stück?
Clementine sucht einen Mann. Dafür gibt sie eine Kontaktanzeige auf. Aber leicht wird's mit dem Finden nicht. Schon gar nicht bei dem Umfeld.
Was heißt "Umfeld"?
Das Stück spielt auf dem Land. Es gibt viele Nachbarn. Einiges an Chaos. Es wird auch immer wieder Platt geschnackt.
Erkennen wir also Haale und seine Bewohner wieder?
Ja und nein, das Stück spielt irgendwo. Aber jeder, der Haale und seine Bewohner kennt, wird auch den feinen Witz zwischen den Zeilen lesen können. Wenn einer der Schauspieler auf die Bauern schimpft - und der Zuschauer zugleich denkt, aber der Schauspielende ist doch eigentlich selbst…?!
Für die Dauer des Stücks, rund 45 Minuten, steht der Blumentopf im Fokus.
10 Erwachsene, 4 Kinder und eine Sängerin stehen auf der Bühne, dazu eine Souffleuse und du als Regisseurin. Wie kam die Gruppe zustande?
Als ich das Stück schrieb, hatte ich bereits bestimmte Charaktere im Kopf und habe dazu passende Personen im Dorf angesprochen. Da so viele mitmachen wollten, musste ich das Stück schließlich umschreiben und noch mehr Personen hinzufügen. Die Resonanz ist aber viel größer: Es gibt viele hier, die schauspielern möchten. Ich hoffe, dass die Idee einer Theatergruppe nach dieser Aufführung weiterbesteht und so noch mehr Personen die Möglichkeit haben, auf der Bühne zu stehen. Das neukonzipierte DGH bietet dafür einen tollen Rahmen.
Erst mit den Banksitzern und ihren Kommentaren ist das Stück komplett.
Apropos DGH: Wie macht sich der Raum?
Super! Aber es haben sich auch neue Herausforderungen ergeben. Ich dachte, man könnte den Vorhang in einem Wusch! öffnen und so dynamische Übergänge zwischen den Szenen schaffen. Aber der Vorhang wird mit einem Motor betrieben und geht relativ langsam auf. Also, wieder ein Grund, um das Stück umzuschreiben und den Ablauf an diese Gegebenheit anzupassen.
Da musstet du ja öfter mal was am Text ändern. Was erwartet die Zuschauer jetzt?
Ein sehr fröhliches, sehr lustiges Stück. Schon bei den Proben müssen wir immer wieder lachen.
[Auch jetzt grinst Denise über beide Ohren. Es scheint wirklich lustig zuzugehen. Gespannt warten wir auf den Ernteball mit der Aufführung und freuen uns auf: Thies, Marie, Philipp, Thorben, Jan, Sonja, Hein, Klaus H., Klaus R., Paul, Inken, Jörg, Birte, Ronny, Ida, Paul, Tamme, Jette und natürlich Denise!]