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Pfusch am Bau?

16 Haaler und Haalerinnen hatten am Samstag das große Vergnügen, gemeinsam mit Prinzessin Anna Dorothea Schloss Gottorf zu entdecken. Zu Beginn war es etwas gewöhnungsbedürftig, gesiezt zu werden, das Klappern des Fächers zu hören und einem ausladendem Reifrock in Rosa und Spitze zu folgen. Doch mehr und mehr tauchten wir in die Welt des wunderlichen Barocks ein:

  • Astrid Bade, gekleidet als Prinzessin Anna Dorothea, führte uns durch die Gemäuer und ließ vor unserem inneren Auge eine der damals größten Bibliotheken mit bis zu 10.000 Büchern entstehen.
  • In der ehemaligen Schlossküche wurde es heiß: mindestens 30 Bedienstete, die für über 400 Personen mehr als 18 Gänge vorbereiteten. Unvorstellbar, dass dem fertigen Fasanenbraten wieder die zuvor gerupften Federn angesteckt wurden.
  • Wattstäbchen zum Ohrenreinigen waren damals aus Gold, mit Perlen besetzt und hatten gleich noch einen goldenen Zahnstocher dabei. Beides war wohl bitter nötig, da nur alle sechs bis acht Wochen gebadet wurde.
  • Falsche Fenster wurden eingebaut, um die Symmetrie nach außen zu wahren. Ging dem jeweiligen Bauherrn das Geld aus, so gab es zum Innenhof jedoch nur halbe Fenster - welch' Pfusch am Bau!
  • Heiratsanträge wurden auch schon mal abgelehnt, zeigte sich der Fürst mehr an der Mitgift als an der Braut interessiert.

 

Ein vergnügter Samstagnachmittag!

 

Im Nachgang zur Führung strichen wir auf eigene Faust durchs Museum, statteten den Moorleichen einen Besuch ab, bestaunten Schwerter und Gewehre und genossen das größte Stück Torte im Museums Café.

 

Fest steht: Astrid Bade hatte uns verzaubert. Mit solch' einer Führung machen Museumsbesuche einen riesen Spaß! Wir danken dem Förderverein für die Organisation.